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Hochzeit abgesagt wegen Corona

Hochzeit abgesagt: Und was jetzt?!

Die Hochzeit ist wahrscheinlich der wichtigste und schönste Tag im Leben zweier Menschen, die sich dazu entschieden haben, ihre Liebe mit einem Ja-Wort zu besiegeln und später bis zum Morgengrauen mit ihren Lieblingsmenschen zu feiern.

Da es sich um ein so großes und einmaliges Event handelt, beschäftigen sich die zukünftigen Brautpaare monatelang fleißig mit der Hochzeitsplanung.

Die Hochzeitslocation ist gebucht, der Eröffnungstanz eingeübt, Brautkleid und Anzug sind fertig zum Anziehen, die Einladungskarten sind verschickt und die meisten Hochzeitsgäste haben bereits zugesagt.

Aber dann passiert etwas, worauf man nicht vorbereitet ist: Aus irgendeinem Grund muss die Hochzeit abgesagt oder verschoben werden!

Ein Alptraum! Schock! Nach so vielen Planungen, Kompromissen und Vereinbarungen müssen wir unsere Hochzeit verschieben oder noch schlimmer – absagen?

Gerade jetzt in Zeiten der Corona-Krise haben leider viele Brautpaare diesen Stress am eigenen Leib spüren müssen.

Deswegen haben wir uns dazu entschieden, einen Beitrag rund um das Thema abgesagte Hochzeit zu schreiben, in der Hoffnung, dass wir euch mit unseren Tipps helfen, den Stress zu verringern und das Beste herauszuholen.

Und da wir uns zurzeit in Zeiten von Corona befinden, werden wir uns meist mit diesem Problem befassen.

Was sind unsere nächsten Schritte?

Es gibt sehr viele und unterschiedliche Gründe, weshalb man seine Traumhochzeit absagen muss: eine schwere Krankheit, ein Beinbruch, Tod eines Familienmitglieds oder Freundes, eine komplizierte Schwangerschaft, finanzielle Probleme, die Hochzeitslocation geht insolvent und vieles mehr.

Schon ein Jahr lang ist der Hauptgrund für abgesagte oder verschobene Hochzeiten die Corona-Pandemie. Wir waren im vergangenen Jahr im Lockdown, wir durften unsere eigenen vier Wände nicht verlassen und man konnte sich kaum dabei vorstellen, eine Hochzeitsfeier zu planen, geschweige denn, sie zu veranstalten.

Als ihr die Hochzeitsfeier geplant habt, hattet ihr eine Checkliste mit allen wichtigen Erledigungen für diesen Tag gemacht. Auch im Falle, dass eure Hochzeit an diesem Termin nicht stattfinden kann, braucht ihr eine Checkliste.

Das sind eure nächsten Schritte, die ihr auf eurer Checkliste unbedingt haben solltet:

  • Erst mal tief durchatmen und ruhig überlegen

Das Wichtigste bei solch unvorhersehbaren Dingen im Leben ist, dass man erst tief durchatmet und gut überlegt, was man weiter machen sollte, denn es bringt einem nichts, gleich mit dem Kopf durch die Wand zu rennen.

Es wird bestimmt stressig sein, aber das ist doch kein Grund, sich die Haare gleich auszureißen.

Wenn ihr zwei merkt, dass ihr eure Hochzeit leider nicht am geplanten Datum veranstalten könnt, setzt euch hin, besprecht die Ursachen und versucht, gemeinsam eine Entscheidung zu treffen, ob ihr die Hochzeit absagen oder nur verschieben möchtet.

Schreibt auf ein Blatt Papier alle Gründe, wegen denen ihr eure Hochzeitsfeier absagen müsst und warum es so vielleicht auch besser ist.

So werdet ihr schwarz auf weiß sehen können, dass es eigentlich eine gute Sache ist, die Hochzeit zu verschieben oder abzusagen.

Das wird euch bestimmt das Gefühl geben, dass ihr eine gute Sache macht, obwohl die Entscheidung dazu so schwerfällt.

Ein Beispiel:

Negativ: Hochzeit abgesagt bzw. verschoben wegen Corona

Positiv: Unsere Hochzeitsgäste und wir werden uns nicht infizieren und verringern so die weitere Ausbreitung des Coronavirus

  • Standesamtliche Trauung

Die gute Nachricht ist, dass ihr trotz Corona-Krise die standesamtliche Trauung nicht absagen oder verschieben müsst.

Informiert euch in eurem zuständigen Standesamt, damit ihr gleich seht, was eure Möglichkeiten sind.

Obwohl ihr eure standesamtliche Trauung doch am geplanten Hochzeitstermin haben könnt, gibt es Regeln, die man befolgen muss.

Es herrschen auch weiterhin Kontaktbeschränkungen, die im Raum nur einige Personen erlauben: das Brautpaar und der Standesbeamte.

Wegen des Verbots von Menschenansammlungen sind mehrere Personen nicht erlaubt und das bezieht sich auch auf Trauzeugen, Familienmitglieder und Kinder im Jugendalter.

Die Trauungszeremonie wird ebenfalls zeitlich eingeschränkt bzw. auf die Rede des Standesbeamten und die Eheversprechen reduziert.

Mit einer Erlaubnis vom Standesbeamten könnt ihr eine Video-Hochzeit organisieren, so können eure Familienmitglieder und Freunde doch ein Teil eurer Trauungszeremonie sein.

Das hört sich zwar gar nicht romantisch an, aber so werdet ihr offiziell verheiratet sein, den Papierkram rechtzeitig erledigen und wenn alles vorbei ist, eine Feier veranstalten. 🙂

  • Kirchliche Trauung

Wegen all den aktuellen Maßnahmen bezüglich der Corona-Pandemie sind kirchliche Trauungen untersagt.

Aber das ist nicht der einzige Grund, weshalb sich die meisten Brautpaare dazu entscheiden, die kirchliche Trauung zu verschieben.

Die standesamtliche Trauung hat einen rechtlichen Hintergrund und viele Brautpaare machen es ohne Hochzeitsgäste.

Eine kirchliche Trauung ist allerdings mehr eine emotionale und romantische Art und Weise, die Ehe zu besiegeln und deswegen ist es schwer, sie sich ohne Hochzeitsgäste vorzustellen.

Deshalb entscheiden sich die Brautpaare lieber dazu, die kirchliche Trauung gemeinsam mit der Hochzeitsfeier zu verschieben.

Falls ihr aber trotzdem eure kirchliche Trauung haben möchtet, erkundigt euch beim zuständigem Pfarrer bzw. Priester und erfährt mehr über eure Möglichkeiten.

  • Alle Dienstleister kontaktieren

Findet auf eurer Hochzeitscheckliste alle Kontaktdaten von euren Dienstleistern, denn jetzt müsst ihr sie alle persönlich kontaktieren und weitere Möglichkeiten besprechen.

Achtet auf die abgeschlossenen Verträge bei unterschiedlichen Dienstleistern, damit ihr nicht in Verlegenheit kommt.

Abhängig vom Vertrag habt ihr Fristen für Absagen bzw. Verschiebung der Hochzeit und natürlich kommen auch die unterschiedlichen Stornierungsgebühren auf euch zu (dazu später mehr).

Und hier noch eine kurze Variante der Checkliste von Dienstleistern, denen ihr nicht vergessen dürft, abzusagen:

– Standesamt / kirchliche Trauung / freie Trauung

– Hochzeitslocation

– Catering

– Band bzw. Hochzeits-DJ

– Fotograf / Videograf

– Florist

– Hochzeitspapeterie

– Hochzeitstorte

– Haar-Styling

– Make-up

– Brautkleid und Anzug (falls geliehen)

– Flitterwochen (Hotel, Flugzeugarten o. Ä.)

  • Hochzeitsgäste kontaktieren

Die Hochzeitsgesellschaft muss übrigens rechtzeitig davon erfahren, dass die Hochzeit leider nicht stattfinden kann.

Deswegen solltet ihr, nachdem ihr die Behörden und Dienstleister kontaktiert habt, auch euren Hochzeitsgästen Bescheid geben, dass ihr die Hochzeit abgesagt bzw. verschoben habt.

Ihr wisst nicht, wie ihr das machen sollt? Wir haben ein paar Ideen und Mustertexte dafür vorbereitet. 😉

  • Eheringe

Die Herstellung eurer Eheringe müsst ihr nicht unbedingt absagen. Allerdings solltet ihr lieber auf eine Gravur zurzeit verzichten.

Wir raten euch dazu, dass ihr erst abwartet und eure Eheringe erst dann gravieren lässt, wenn ihr euch sicher seid, dass euer Hochzeitstermin fix ist.

Welche Kosten kommen auf uns zu?

In dieser Situation wird bei euch, wie bei allen anderen Brautpaaren auch, diese Frage die erste und wichtigste sein.

Da die Antwort je nach Vertrag unterschiedlich ausfällt, werden wir es grob erklären, damit ihr ungefähr wisst, was auf euch zukommt.

Im besten Fall könnt ihr eure Anzahlungen von euren Dienstleistern zurückerstattet bekommen und im schlimmsten Fall werdet ihr alles bezahlen müssen, trotz der abgesagten Hochzeit.

Deswegen ist es sehr wichtig, eure Verträge zu überprüfen, denn die Stornobedingungen sind ein wesentlicher Teil des Vertrags.

Bei größeren Hochzeitsfeiern liegen die Kosten bei 10 000 bis 15 000 €. Bei einer Stornierung der Verträge kommen meistens die Anzahlungen und Stornierungskosten infrage.

Um die Unterschiede der Hochzeitsverträge besser verstehen zu können, haben wir sie hier kurz für euch beschrieben.

In der Hochzeitsbranche gibt es drei Arten von Verträgen: Mietvertrag, Werkvertrag und Dienstvertrag.

  • Mietvertrag

Mit diesem Vertrag verpflichtet sich der Dienstleister dazu, dem Brautpaar zu einem vereinbarten Termin den Gebrauch zu ermöglichen.

Das Brautpaar verpflichtet sich zur Zahlung der Miete.

Mit folgenden Dienstleistern macht man in der Regel diesen Vertrag: Hochzeitslocation, Hochzeitslocation mit Catering, Hochzeitsauto (ohne Chauffeur), Deko, Zelt, Mobiliar, Hotelbuchung

Im Falle eines geltenden Grundes kann eine Stornierung des Vertrags erfolgen.

  • Werkvertrag

Mit diesem Vertrag verpflichtet sich der Dienstleister seine Dienstleistung herzustellen und das Brautpaar ist verpflichtet, diese Dienstleistung abzunehmen und zu bezahlen.

Der Dienstleister garantiert mit diesem Vertrag ein Ergebnis und Erfolg seiner jeweiligen Dienstleistung.

Mit folgenden Dienstleistern macht man in der Regel diesen Vertrag: Hochzeitsfotograf, Videograf, Catering, Konditor, Schneider, Florist, Hochzeitspapeterie, Hochzeitswebsite.

Eine Stornierung ist jederzeit möglich, allerdings müsst ihr beachten, dass man trotz einer Stornierung den vollen Preis von den Brautpaaren verlangen kann.

  • Dienstvertrag

Mit diesem Vertrag verpflichtet sich der Dienstleister zur Leistung bestimmter Verpflichtungen und das Brautpaar verpflichtet sich für eine Vergütung.

Der Dienstleister verpflichtet sich nicht zum Erfolg, sondern zur Leistung.

Mit folgenden Dienstleistern macht man in der Regel diesen Vertrag: Band, Hochzeits-DJ, Trauredner, Hochzeitsauto (mit Chauffeur), Weddingplanner.

Auch diesen Vertrag könnt ihr im Falle eines geltenden Grundes stornieren.

P.S. Da wir uns gerade in der Corona-Pandemie befinden, gehen wir davon aus, dass jeder Anbieter in seinen Vertrag eine besondere Klausel für Coronavirus hat.

Wie sagen wir es unseren Hochzeitsgästen?

Nachdem ihr endlich alle eure Dienstleister kontaktiert habt, kommt auch die nächste wichtige Aufgabe – euren Hochzeitsgästen mitteilen, dass eure Hochzeit abgesagt bzw. verschoben werden muss.

Darüber solltet ihr euch übrigens keine Sorgen machen, denn keiner wird es euch übel nehmen.

Das einzige, was vielleicht aufwendig sein wird, sind all die aufkommenden Fragen eurer lieben und neugierigen Hochzeitsgäste. 🙂

Es ist immer schwer, die richtigen Worte zu finden. Besonders, wenn man in solch einer stressigen Situation ist, kann man sich nicht unbedingt neben all den anderen Aufgaben, einen kompakten und schönen Text ausdenken.

Deswegen haben wir ein paar Mustertexte vorbereitet, die ihr einfach eurer Situation anpassen und euren Hochzeitsgästen absenden könnt.

Diese Nachrichten könnt ihr per E-Mail, WhatsApp oder auch in einer Change-The-Date-Karte abschicken.

Mustertext Nr. 1

Nach langen und harten Überlegungen haben wir uns dazu entschieden, unsere Hochzeit am (Hochzeitstermin) abzusagen.

Angesichts aktueller Entwicklungen ist es einfach nicht möglich, eine Feier zu veranstalten, denn die Gesundheit unserer lieben Familienmitglieder und Freunde steht für uns an erster Stelle.

Sobald wir einen neuen Termin vereinbaren, werden wir ihn euch mitteilen.

Eure (Namen)!

Mustertext Nr. 2

Liebe Familie und Freunde,

aus persönlichen Gründen mussten wir die Entscheidung treffen und unsere Hochzeit, die am (Hochzeitstermin) stattfinden sollte, absagen.

Meldet euch bei uns für weitere Informationen.

Eure (Namen)!

Mustertext Nr. 3

Unsere Liebsten,

obwohl wir uns alle so sehr auf diese Hochzeitsfeier gefreut haben, müssen wir leider absagen und unseren großen Tag zu einem späteren Zeitpunkt organisieren.

Ihr werdet darüber rechtzeitig informiert.

Liebe Grüße

Eure (Namen!)

Mustertext Nr. 4

A postponed party never killed nobody!

Leider mussten wir unseren Hochzeitstermin aus persönlichen Gründen absagen. Wir haben bereits einen Ersatztermin am (Datum).

Also ihr Lieben, save the date! Diesmal wird es klappen!

Eure (Namen)!

Mustertext Nr. 5

Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie müssen wir unsere Hochzeit absagen. Wir haben noch keinen Ersatztermin, denn die Situation ist zurzeit ungewiss.

Sobald wir wieder anfangen, unsere Hochzeit zu planen, werden wir euch Bescheid geben, damit ihr eure Tanzfüße einüben könnt! 😉

Bleibt gesund!

Eure (Namen)

Auf Nummer sicher gehen!

Wie schwer es auch sein mag, die Entscheidung zu treffen, seine eigene Hochzeit komplett abzusagen oder auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, liegt die Entscheidung ganz und allein in euren Händen.

Keiner kann sagen, welche Option die bessere ist. Allerdings kann man bei jeder auf Nummer sicher gehen, um zu viel Stress zu vermeiden.

  1. Besprecht konkret mit all euren Dienstleistern, was auf euch zukommt, im Falle einer Stornierung des Vertrags und ob ihr die Option habt, einen Ersatztermin bei demselben Dienstleister zu bekommen.
  2. Falls ihr in der Corona-Krise eine Hochzeitsfeier plant, erwähnt in euren Einladungskarten, dass es vielleicht zu Änderungen kommen könnte (z.B. Angesichts aktueller Entwicklungen wissen wir nicht zu 100 %, dass die Hochzeit stattfinden wird. Ihr werdet rechtzeitig darüber informiert).
  3. Schließt eine Hochzeitsversicherung ab!

Fazit

Wir hoffen, dass wir euch mit diesem Beitrag geholfen haben. Es ist egal, für welche Option ihr euch am Ende entscheidet, solange ihr die Entscheidung gemeinsam getroffen habt.

Von Zeit zu Zeit erinnert uns das Leben, dass unsere Pläne, wie perfekt sie auch geplant sind, ins Wasser fallen können.

Aber, wer weiß, wozu das gut ist. Das ist nur eine Herausforderung im gemeinsamen Leben, die ihr gemeinsam meistern werdet. 🙂

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